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Betroffene Jugend

News Zu Gast im Land Gemeinden Gesellschaft Jana Degrott

Kinder und Jugendliche sind von politischen Entscheidungen, die heute getroffen werden, am längsten betroffen. Aus diesem Grund muss und soll die Jugend noch stärker in den politischen Entscheidungsprozess eingebunden werden.

Auch wenn viele Jugendliche an Politik interessiert sind, schrecken die allermeisten davor zurück sich aktiv zu engagieren. Ein Grund dafür mag sein, dass viele junge Leute das Gefühl haben, dass sie nur wenig ausrichten können oder ihre Meinung nicht zählt. Allerdings: wer sich nicht für eine Sache einsetzt, hat bereits verloren, ohne gekämpft zu haben.

Politik kann den Alltag der Jugend jedoch unmittelbar betreffen. Man stelle sich nur vor, von heute auf morgen würden die Studiensubsidien abgeschafft. In diesem Falle gäbe es wohl kaum einen Student, der dann nicht mit auf die Straße gehen würde, um zu protestieren.

In anderen Fällen jedoch fühlen junge Menschen sich häufig nicht betroffen, auch wenn es um Entscheidungen geht, mit deren Auswirkungen sie mittel- und langfristig leben müssen, beispielsweise die Absicherung des Rentensystems. Deshalb wäre es dringend erforderlich bei der Jugend Berührungsängste mit der Politik abzubauen. Das neu geschaffene Zentrum für politische Bildung muss hier eine wichtige Rolle spielen.

Politik darf kein Tabu in der Schule sein, wo neben Fachwissen auch Politik in der Praxis gelebt werden muss. Die Einbindung der Schüler in Entscheidungsprozesse und mehr Basisdemokratie sind wichtige Pfeiler für ein gesteigertes Politikinteresse bei jungen Leuten. Politik gehört zur Schule wie sonstige Wissensvermittlung auch. In der Tat bietet die Schule den Jugendlichen einen idealen Rahmen, um eine Diskussionskultur zu fördern.

Über die Schule hinaus gibt es vielfältige Möglichkeiten um sich in jungen Jahren politisch zu betätigen, z.B. in einer Jugendpartei oder im nationalen oder europäischen Jugendparlament. Spannend für politikinteressierte Jugendliche sind auch Simulationssitzungen der Vereinten Nationen und Programme von „UN Youth Delegate“.

Man muss jedoch nicht unbedingt politisch aktiv werden, es gibt auch andere Möglichkeiten sich gesellschaftlich zu engagieren. Beispielsweise im humanitären und im sozialen Bereich, wo man sein politisches Bewusstsein entwickelt und gleichzeitig als Mensch wächst. Engagement für junge Menschen ist auf mannigfaltige Art und Weise möglich. Nicht nur, aber auch als aktiver Politiker. Wäre das nicht so, wäre ich jetzt nicht neugewähltes Mitglied eines Gemeinderats.

Jana Degrott ist seit den letzten Gemeindewahlen DP-Gemeinderat in Steinsel